Kollekte ermöglicht neuen Kirchenboden in Ukunda

Erstellt am 24.07.2024

Am 07.01.2024 wurde in den Gottesdiensten in der Gnadenkirche und der Martin-Luther-Kirche die Kollekte für eine Kirche in Ukunda, Kenia, gesammelt. Gemeindeglied Philipp Walesch leistete bis Ende Januar 2024 einen Freiwilligendienst in Kenia. Wie die gesammelte Kollekte in Ukunda verwendet wurde, berichtet Philipp Walesch:

 

Die Kirche trägt den Namen „Mwamambi Church“ und ist im Verbund namens ‚Kenya Assemblies of God‘ organisiert. Sie ist ansässig im Küstenort Ukunda im Süden Kenias. Rund 60.000 Menschen leben in Ukunda, von denen etwa 60% arbeitslos sind. Es bestehen sehr ärmliche Verhältnisse in der Gegend und das saisonbedingte Tourismusgewerbe in der Strandregion dient als größter Wirtschaftsfaktor und als eine der wenigen Einnahmequellen für die Menschen vor Ort.

Die Kirche ist die älteste Kirche in dem Ort, jedoch erlitt sie vor rund sieben Jahren einen feindseligen Brandanschlag von unbekannter Seite, wodurch sie nahezu vollständig zerstört wurde. Lediglich der Standort, einige Umrisse und kleinere Strukturen des Bodens blieben erhalten. Für die kleine Gemeinde stand es jedoch außer Frage, die Kirche aufzugeben und sich einer anderen Gemeinde anzuschließen. Viel mehr überwogen die Motivation und Überzeugung, den Standort in Ehren zu halten und die Kirche wiederaufzubauen und einen Raum zu schaffen, wo alle interessierten Menschen von klein bis groß, von jung bis alt, die Möglichkeit haben, sich zu begegnen, Gottesdienste zu feiern und gemeinsam aus der Bibel zu lernen.

Der Wiederaufbau der Kirche stellt für die Menschen einen sehr schwierigen und langen Prozess dar. Durch die prekären Verhältnisse und die nicht vorhandenen Mittel – allen voran die finanziellen Mittel – ergeben sich große Herausforderungen. Aus Wellblech und einfachen Holzkonstruktionen erhielt die Kirche vier Wände und ein Dach. Eine verschließbare Tür oder Fenster sind nicht vorhanden. Der Boden war nur zu 10-15% ordentlich mit Betonplatten und Zement verarbeitet. Der restliche Boden war offen, wodurch es sehr staubig und schmutzig ist. Bänke zum Sitzen gibt es nicht, allenfalls einige einfache Stühle, die aus der Gemeinde zusammengetragen wurden. Diese reichen leider nur selten für alle Besucher und Besucherinnen eines Gottesdienstes, weswegen Kinder oftmals auf dem schmutzigen Boden Platz nehmen. Weiteres Interieur, wie bspw. ein Altar, ein Taufbecken, Dekoration, ein Kreuz und, was für die Kirche in Kenia sehr typisch ist, eine Musikanlage samt eines Keyboards, fehlten komplett. Lediglich ein Ablageständer für die Bibel des Pfarrers war vorhanden, um während der Predigt die Bibel auch mal aus den Händen legen zu können.

Dank der Bereitschaft der Martin-Luther-Kirche und der Gnadenkirche konnten 420,- Euro gesammelt werden. Alsbald das Geld das Konto erreichte, erhielt ich von einen Anruf, in welchem sie ihre große Freude kaum in Worte ausdrücken konnte. Wenige Tage darauf erhielt ich schon die ersten Fotos von den anfänglichen Bauarbeiten. Das Geld wurde wie vereinbart dafür genutzt, um den Boden fertig auszubauen. Hierfür benötigten sie sogenannte Galanas (Betonplatten), Zement, Wasser und etwas vom Geld wurde für die Transportkosten und Arbeitskräfte aufgewandt. Durch die Spende wurde fast der komplette Boden fertiggestellt, wodurch sich weniger Staub und Dreck ergibt. Außerdem ergibt sich dadurch mehr Platz zum Tanzen und für das Auge wirkt der Boden schon sehr viel ordentlicher.

Es ist noch ein ganz langer und im wahrsten Sinne des Wortes steiniger Weg, die Kirche wieder aufzubauen und in einen Zustand zu versetzen, der ihr würdig erscheint. Umso mehr erfreut es mich, durch die hierzulande gesammelten Spenden und allen daran Beteiligten, einen guten Beitrag dazu geleistet zu haben. Dafür möchte ich mich persönlich, aber auch im Namen der Kirchengemeinde in Ukunda ganz herzlich bedanken.

Asante sana!